Rezension zu Didier Eribon: Betrachtungen zur Schwulenfragen (2019), Suhrkamp, Berlin.

In Rückkehr nach Reims problematisiert Didier Eribon sein Herkunftsmilieu und die aus diesen sozialen Determinismen hervorgehenden persönlichen Stigmatisierungen, die spezielle Scham- und Exklusionserfahrungen konfigurieren; die Gesellschaft urteilt unnachgiebig über Subjektpositionen, verteilt diese zugleich über strategische Machtmechanismen – für Eribon bedeutet dies zunächst: Beleidigungen sind spezifische Effekte des Klassenwechsels. Das »eribonsche Ich« verortet sich dabei zwischen… Weiterlesen Rezension zu Didier Eribon: Betrachtungen zur Schwulenfragen (2019), Suhrkamp, Berlin.

Kooperation: Reflay & Galerie 5020

Sigrid Langrehr, Skiving Spamfilter, 2011 (Detail: Fotoinstallation)Foto: Sigrid Langrehr Die wissenschaftliche Begleitung zum Jahresthema der Galerie 5020 "Das kompromittierte Ich" geht weiter. Von 10.7.-28.8.2020 ist die Fotoinstallation "Liquid Me" von Sigrid Langrehr zu sehen. "Illusionistisch mit List inszeniert" - ein Dialog zur Ausstellung von:Reflay – Raffael Hiden & Karin Scaria-Braunstein https://5020.info/programm/sigrid-langrehr-liquid-me

Die Sozialfigur des Überflüssigen auf der Bühne

Analyse und Rezension zum Stück: „letztes Licht. Territorium“ von Thomas Freyer (Stückabdruck, TdZ März 2020) Thomas Freyers Stück „letztes Licht. Territorium“ konfiguriert in fragmentarischer Sprache das soziale Phänomen des Überflüssigen mit formalen Anschlüssen an die klassische Dramatik. So agieren die auftretenden Figuren in einem permanenten Spannungsgefüge von äußeren Machteinflussnahmen, innerpsychischen Identitätskonflikten und der übergreifenden Dialektik… Weiterlesen Die Sozialfigur des Überflüssigen auf der Bühne

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Didier Fassin: „Das Leben. Eine kritische Gebrauchsanweisung“. Eine Besprechung

Didier Fassin, 2017, Das Leben. Eine kritische Gebrauchsanweisung, Berlin, Suhrkamp, 25,00 €, ISBN 978-3-518-58710-2- Ungleiche Leben und Lebenwissen Die Ehre ist es, die als Rechtfertigung herhalten muss für Didier Fassin, der 2016 am Institut für Sozialforschung der Frankfurter Goethe-Institut seine Adorno-Vorlesungen hielt. In Legitimationsnot gerät der in Princeton tätige Grenzgänger zwischen Philosophie, Anthropologie und Soziologie… Weiterlesen Didier Fassin: „Das Leben. Eine kritische Gebrauchsanweisung“. Eine Besprechung

Martin Seel: „Nichtrechthabenwollen. Gedankenspiele“

Seel, Martin, 2018, Nichtrechthabenwollen. Gedankenspiele. Frankfurt am Main, S. Fischer: Wissenschaft, 160 Seiten, ISBN-13:978-3103972238 Martin Seels aktuelles Buch führt exemplarische Gedankenspiele vor, die in intellektueller Wahlverwandtschaft mit Ludwig Wittgenstein stehen. Ein ästhetisches Lese- und Denkwagnis. Ein Seiendes liegt ebenso hinter der Realität wie auch hinter der Literatur, hat Sigmund Freud einmal festgehalten. Dieser Geheimbereich, der… Weiterlesen Martin Seel: „Nichtrechthabenwollen. Gedankenspiele“

fAUSt und vorbei. J. W. Goethe. Die letzte Produktion von t‘eig

Nun ist es doch aus und vorbei: Das Theater t’eig beschließt sein Bestehen in einem fulminanten Gesamtkunstwerk der Entäußerung. Keine Theaterproduktion im herkömmlichen Sinne, vielmehr eine begehbare Installation, die Drama, Komödie, Tragödie, Musik, Visuals und eigentlich alles, eben alle Ausdrucks- und Darstellungsmittel, miteinander verschränkt, mittels derer sich der Mensch über sich selbst erzählen kann. „Die… Weiterlesen fAUSt und vorbei. J. W. Goethe. Die letzte Produktion von t‘eig

Zur Vitalität von Augusto Boals Erbe im aktuellen Diskurs der Theaterpädagogik

Zur Vitalität von Augusto Boals Erbe im aktuellen Diskurs der Theaterpädagogik Hahn, Harald (Hg.) 2018, Theater der Unterdrückten als Mosaikstück des gesellschaftlichen Wandels. Einblicke, Ansichten und Projekte. Berliner Schriften zum Theater der Unterdrückten. Band 9, Stuttgart, ibidem, 19,90 €, ISBN: 978-3-8382-1215-9 Im mittlerweile neunten Sammelband der Reihe „Berliner Schriften zum Theater der Unterdrückten“ (ibidem-Verlag 2018)… Weiterlesen Zur Vitalität von Augusto Boals Erbe im aktuellen Diskurs der Theaterpädagogik

Theater eine Interessengemeinschaft als konsequentes Ereignis

Ein Spätsommertag im Grazer Augarten, die Sonne zeigt sich von ihrer strahlenden Seite. Aufbruchstimmung liegt ebenso in der Luft wie eine ruhende Kraft, was sich in diesem Zusammenhang nicht notwendigerweise widerspricht. Denn rasch wird klar, dass ein Gespräch mit Thomas Sobotka eine Schule zur Infragestellung von Grenzen und Gegensätzen sein kann. Ganz besonders natürlich, wenn… Weiterlesen Theater eine Interessengemeinschaft als konsequentes Ereignis

„Nahrung für die Seele“ – Theater Kaendace im Porträt

„In einer Sprache, die Alle verstehen“ Reflay – Karin Scaria-Braunstein und Raffael Hiden – im Gespräch mit Theater Kaendace – Klaudia Reichenbacher. Graz, Geidorf, der wohl letzte sommerliche Abend vor der herbstlichen Metamorphose; sofern man der meteorologischen Prognose Glauben schenkt. Klaudia Reichenbachers außer-gewöhnliche Präsenz ist vom ersten Moment an spürbar. Sie verkörpert und dehnt diese… Weiterlesen „Nahrung für die Seele“ – Theater Kaendace im Porträt

Tilman Allert: „Latte Macchiato. Soziologie der kleinen Dinge“. Eine Besprechung

Tilman Allert, 2015, Latte Macchiato. Soziologie der kleinen Dinge. Frankfurt am Main, S. Fischer Wissenschaft Soziologie ist eigentlich eine Disziplin der Merkwürdigkeitsbeobachtung, konstatiert Tilman Allert in einem Radiointerview[1], das anlässlich seiner als Reihe geplanten „Soziologie der kleinen Dinge“ geführt wurde. In den Gleichförmigkeiten des Alltags, in den Dingen des täglichen Gebrauchs erkennt Allert „elementare Formen… Weiterlesen Tilman Allert: „Latte Macchiato. Soziologie der kleinen Dinge“. Eine Besprechung

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