Ich distanziere mich

Beim Distanzschaffen und Abstrahieren kann Allerlei passieren. Abstraktionen bewirken zuweilen Distanzen (und umgekehrt), die einen Raum zu eröffnen vermögen, in dem sich etwas neu und Neues ordnen ließe. Wenn aber dieser Ordnungsdrang als Fokus sich hervordrängt, bleibt der gewonnene Raum schließlich doch schändlich ungenutzt. In der Soziologie wird gerne in angeblichen Komplexitätsreduktionen gedacht - und… Weiterlesen Ich distanziere mich

„MEIN LEBEN IST EIN TRAUM“: Die Rabtaldirndln – Da wuchert die Hecke ganz ungehörig

Welches Leben ist wirklich deines? Eine aufrührende Frage, die die Rabtaldirndln (Regie: Ed. Hauswirth) in dieser fulminanten Inszenierung ungeniert - illuster illustriert mittels Diashow und Sangeskunst – in den Zuschauerraum hallen. Mutig! Die familiäre Rahmung vermittelt erwartungsvolles Unbehagen. Zwischen Regenbogen und Horrorfilm pendelt die ländliche Lebensidylle der Frau. Der tägliche Alptraum verwandelt sich ruckzuck in… Weiterlesen „MEIN LEBEN IST EIN TRAUM“: Die Rabtaldirndln – Da wuchert die Hecke ganz ungehörig

Theater t’eig: Plan B oder die Suche nach dem verlorenen Selbst

Thomas Sobotka, der an diesem Abend für die Regie und die Textfassung verantwortlich ist, vor der Premiere an der Bar den Ausschank übernimmt und zugleich auch als Schauspieler im Stück agiert, klärt gleich zu Beginn auf, dass man in der aktuellen t’eig-Produktion im Gesellenvereinstheater kein konventionelles Theater zu erwarten hat. Wie ist es überhaupt möglich,… Weiterlesen Theater t’eig: Plan B oder die Suche nach dem verlorenen Selbst

Georg Simmel & Egon Schiele

Über die Grenzen, in die Einheit Wenn wir ein (malerisches) Kunstwerk – in seiner „Distanz und Einheit“ schauen, so Georg Simmel, ergreift uns das Gefühl des „unverdienten Geschenks“. Die Distanz aber erbaut sich erst durch den Bilderrahmen, „dem Regulativ“, dessen Aufgabe zugleich eine „trennende wie verbindende“ ist. Es ist dies jenes „Vor- und Zurücktreten“[1], das… Weiterlesen Georg Simmel & Egon Schiele

"Der Blick, den man als Künstler auf die äußeren und inneren Dinge richtet, ist anders als der, womit man sie als Mensch betrachtet: er ist zugleich kälter und leidenschaftlicher." Thomas Mann

Gedanke zur Prokrastination

Was im Prokrastinieren zum Audruck kommt, ist nicht nur der intensive Drang und nicht nur das innerlich als unausweichlich empfundene Streben nach Vertagung oder Verzögerung von Aufgaben, die man sich selbst auferlegt hat. Vielmehr lassen sich daraus weit verbreitete und dadurch allgemeine Bedeutungsaspekte unserer aktuellen Kultur ablesen;  Dieter Thomä diagnostiziert dieser die sogenannte Zeitkrankheit  "Gegenwartsversessenheit".… Weiterlesen Gedanke zur Prokrastination

"Es gibt menschliche Erfahrungen und Einsichten, die sich klarer und überzeugender im Kunstwerk, etwa in einem Gedicht, ausdrücken und mitteilen lassen als in einer wissenschaftlichen Abhandlung." Norbert Elias